Dr. Wiebogen-Wessely, Dipl. ECVS

Orthopädie und Traumatologie

INHALTSVERZEICHNIS

Ursache
Symptome
Diagnose
Operation

Darmverschluss bei Hund und Katze

Ursache

Intestinale Fremdkörper und daraus resultierende Darmverschlüsse (Ileus) stellen mit Abstand eine der häufigsten Indikationen für eine Notfalloperation bei Hund und Katze dar.

Durch den großen Durchmesser der Speiseröhre können Hund und Katze verhältnismäßig große Gegenstände verschlucken, die dann unweigerlich entweder bereits am Magenausgang (Pylorus) oder im Dünndarm steckenbleiben. Bei Katzen besonders beliebt sind sogenannte lineare Fremdkörper – Wolle, Nähfäden, Angelschnüre samt Haken, Geschenksbänder, Lametta, etc. Diese verhaken sich gerne unterhalb der Zunge, wandern dann über den Magen in den Darm weiter und fädeln den gesamten Darm perlschnurartig auf.

Symptome erkennen

Die klinischen Symptome sind abhängig vom Typ sowie der Lokalisation des Fremdmaterials, sowie der Dauer und der Schwere des Darmverschlusses. Erbrechen, Inappetenz, Depression und Lethargie sind die häufigsten Anzeichen. Bei vollständigen Darmverschlüssen erbrechen die Tiere nahezu schwallartig und sehr häufig, bei partiellen Darmverschlüssen kommt es nur zu sporadischen Erbrechen.

Diagnose

Neben einer gründlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung ist eine daran anschließende Untersuchung des Magen-Darm-Traktes mittels Röntgen und/oder Ultraschalluntersuchung notwendig.

Stein im Dünndarm eines Hundes

Operation

Ein Blutlabor ist vor einer möglichen Operation dringend notwendig – oft kommt es durch sehr häufiges Erbrechen zu schweren Elektrolytverschiebungen, die vor einer Narkose noch mittels speziellen Infusionen korrigiert werden müssen.

Besteht der Darmverschluss noch nicht lange und handelt es sich bei dem verschluckten Objekt um eher rundes oder weiches Material gelingt die Entfernung oft mittels sogenannter „Enterotomie“ (Lineares Eröffnen des Darmes und anschließendes Vernähen des Darm

Enterotomie – Entfernung eines fadenförmiges Fremdkörpers einer Katze

Gerade bei scharfkantigen Objekten und bereits länger bestehenden Darmverschlüssen ist der Darm oftmals schon so schwer geschädigt, dass Teile des Darms mittels „Enterektomie“ entfernt werden müssen.

Ist das Tier schon vor der Narkose in einem schlechten klinischen Zustand, ist es notwendig eine Speiseröhrensonde zu setzen, damit dem traumatisierten Darm ausreichend Nährstoffe über die Nahrung zugeführt werden können und die Darmheilung optimal verlaufen kann.