Mag. Nicole Klausner

Allgemeinmedizin und Dermatologie

Oberflächenpyodermie oder „hot spot“

Zusammenfassung

Unter der Oberflächenpyodermie versteht man eine bakterielle Kolonisierung der Haut, zumeist sind Staphlokokken beteiligt. Charakteristisch ist das plötzliche Auftreten der Symptome.

Es existieren noch andere Formen der Pyodermie, die in dieser Übersicht vernachlässigt werden.

Ursache

Ursächlich sind oft kleinste Insektenstiche oder -bisse, Verletzungen oder ähnliches. Allergien oder systemische Erkrankungen (zB. Hypothyreose) können das Auftreten durch eine gestörte Hautbarriere begünstigen. Auch Ohrenentzündungen oder Probleme mit den Analbeuteln können durch den lokalen Juckreiz ursächlich für Oberflächenpyodermien sein. Hohe Feuchtigkeit, warme Temperaturen und ein dichtes Fell können diese Erkrankung begünstigen.

Symptome

Das klinische Bild der Oberflächenpyodermie ist in der Regel sehr typisch. Man findet einen Hautbereich vor, der gerötet, nässend, übelriechend und schmerzhaft ist.

Am Anfang steht eine kleine Hautverletzung, durch den Juckreiz kommt es durch Automutilation (Bebeißen, Schlecken) zur weiteren Verschlechterung, weil Bakterien der Krallen oder der Maulhöhle an die betroffene Stelle gelangen und sich dort vermehren. Je länger dieses Bild unbehandelt bleibt, desto größer wird der Problembereich.

Diagnose

Die Vorgeschichte (plötzliches Auftreten) und das klinische Bild geben erste Hinweise auf diese Erkrankung. Nach einer gründlichen klinischen Untersuchung erfolgt eine lokale Beprobung der Stelle mittels Abklatsch. Dieser wird angefärbt und danach im Mikroskop beurteilt. Typischerweise finden sich dort Entzündungszellen und Bakterien.

Therapie

Die Behandlung erfolgt je nach Schwere der Symptome. In erster Linie ist es wichtig, den Juckreiz bzw. auch die Schmerzhaftigkeit in den Griff zu bekommen.
Die Haare um den betroffenen Bereich werden gekürzt. Eine Rasur wird in der Regel nicht durchgeführt da es hier zu weiteren Mikrotraumen kommen kann. In der Regel reicht eine lokale antimikrobielle Therapie aus. In schweren Fällen kann der Einsatz von Antibiotika und Glukokortikoiden erforderlich sein.

Prophylaxe

Oben erwähnte Erkrankungen, die die Oberflächenpyodermie begünstigen, sollten erkannt und behandelt werden. Weiters ist eine ausreichende Ektoparasitenprophylaxe zu empfehlen um den Befall mit Flöhen, Zecken oder ähnlichem zu verhindern.

Quellen

  • Noli C, Scarampella F, Toma S (2014): Praktische Dermatologie bei Hund und Katze, Schlütersche, 3. Auflage: 228-233.